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Liebe ist...

Liebe ist...

... eine Bindung, die frei macht
... die Ewigkeit im Augenblick
... die Freiheit hinter den Mauern der Konventionen
... die Ruhe im Sturm der Ekstase
... die Füller der Leere, in der alles Platz hat
... die Tränen der Freude und der Traurigkeit
... die Stärke der Schwachheit
... die Stille hinter dem Lärm
... die Welle der Freude im Ozean des Lebens
... der Hauch der Ewigkeit im Atem Gottes

Das Leben ohne Liebe wäre farblos, fade, hohl und leblos. Liebe ist jene Kraft, die allem, was ist, Sinn und wahres Leben einhaucht.

Der Himmel der wahren Liebe liegt über den Wolken der Gedanken. Diesen Himmel kennen nur jene Seelen, die keine Angst vorm Fliegen haben. Wenn wir mit den Schwingen der Liebe fliegen, fühlen wir uns immer auch ein klein wenig wie Ikarus, weil wir Gefahr laufen, der Sonne zu nahe zu kommen und abzustürzen. Im Himmel der Liebe kann nur fliegen, wer bereit ist, seine Ängste abzulegen. Die Sehnsucht nach Liebe muss stärker sein, als die Angst vor dem Absturz und vor dem Schmerz. (Maximilian Fischbach)

Das Märchen über das SALZ möge dies noch verdeutlichen:

So lieb wie das Salz

Es war einmal ein König. Er hatte drei Töchter; die liebten ihren Vater sehr. Als sie eines Abends miteinander am Kamin saßen, fragte der König: "Welche von euch dreien hat mich denn am liebsten?" Da sagte die Älteste. "Ich habe dich so gern wie einen Edelstein." - "Und ich wie eine Perle", sagte die zweite. "Und du, mein Kind?" fragte der König seine Jüngste, die Rose hieß. "Ich habe dich so gern wie das Salz", gab sie zur Antwort. Der König meinte, seine jüngste Tochter achte ihn gering, und wurde darüber sehr zornig. Er rief zwei seiner vertrauten Knechte und befahl ihnen, das Mädchen in den Wald zu führen und zu töten. Die Knechte taten, wie ihnen befohlen, und nahmen das Mädchen mit in den tiefen Wald hinaus. Als sie in einer Wildnis anlangten, wo ihnen niemand mehr auf die Spur kommen konnte, sagten sie zu Rose: "Nun mußt du sterben. Dein Vater, den du schwer beleidigt hast, will es so haben, und des Königs Wille muß geschehen!" Da weinte das arme Kind bittere Tränen und flehte die beiden Knechte an, ihm doch das Leben zu schenken. Die Knechte hatten Rose immer sehr gern gehabt, zeigten Mitleid mit ihr und berieten, was sie tun sollten. Rose mußte ihnen versprechen, sich nie mehr im Lande sehen zu lassen, damit der König glaube, sie sei wirklich getötet worden. Darauf ließen sie das Mädchen frei und kehrten an den Königshof zurück.
Die Königstochter irrte lange im Wald umher und lief weiter und immer weiter, bis sie endlich in ein fremdes Land kam. Sie fragte überall um Arbeit nach, fand aber nirgends ein Unterkommen."Wir brauchen niemand", sagten die Leute und schickten sie von einem Ort zum andern. Weil sie so lange unterwegs gewesen war, waren ihre Kleider allmählich zerschlissen und schmutzig geworden, und manche hatten sie daher für ein entlaufenes Zigeunerkind gehalten. "Geh ins Schloß hinauf', sagte eine Bauernfrau zu ihr",dort wohnt eine alte Königin, die hat ab und zu schon so ein Mädchen aufgenommen."

Da ging sie ins Schloß und fragte, ob man nicht eine Küchenmagd brauche; sie wolle gerne die niedrigsten Arbeiten verrichten. Die alte Königin gab schließlich ihren Bitten nach und nahm sie auf. Die Königstochter mußte jeden Tag Feuerholz und Wasser für die Küche herbeitragen, die Gartenbeete umhacken, Unkraut jäten und morgens und abends die vielen Blumen gießen. Weil sie so fleißig war, hatte die alte Königin sie gern, war freundlich zu ihr und schenkte ihr ordentliche Kleider. Nun sah Rose wieder recht hübsch aus.

Eines Tages kam ein junger Prinz, der Enkel der Königin, dessen Vater in einem andern Land König war, zu Besuch. Die Großmutter führte ihn auch durch ihren schönen Garten, wo die fremde Königstochter gerade die Blumen begoß. Sie gefiel dem Prinzen auf den ersten Blick. "Wie heißt die schöne Gärtnerin?" fragte er. "Rose", antwortete die alte Königin. Als sie abends noch einmal im Garten spazierengingen, wo die Königstochter im einfachen Magdkleide wieder die vielen Blumen begoß, fragte die Großmutter den Prinzen: "Welche Blume in meinem Garten gefällt dir am besten?" - "Die Rose, die durch den Garten geht und die Blumen begießt!" antwortete der Prinz. Da sah ihn die alte Königin ganz erstaunt an und sagte:"Schlage dir diesen Gedanken aus dem Sinn! Weiß ich doch nicht einmal, woher das Mädchen kommt und wer seine Eltern sind." Der Prinz erwiderte nichts darauf; sooft aber das Mädchen in den Garten ging und die Blumen goß, war er da, trat zu ihr heran und unterhielt sich lange mit ihr. Die Königin befürchtete, aus der Sache könnte Ernst werden; darum wollte sie vorbeugen und schickte den jungen Prinzen zu seinem Vater zurück.

Daheim ging der Prinz traurig und schweigsam umher, hatte an nichts mehr Freude und verzehrte sich fast vor Sehnsucht nach der schönen Rose. Da schickte ihn sein Vater wieder zur Großmutter, damit er sich bei ihr erhole und seine alte Fröhlichkeit wiedererlange. Die Großmutter nahm ihn herzlich auf, und weil sie sah, wie sehr der Prinz an dem Mädchen hing, das sie selber inzwischen auch immer lieber gewonnen hatte, ließ sie die beiden gewähren.

Eines Tages saßen sie zusammen auf einer Bank im Garten, und der Prinz fragte das Mädchen, wie ihre Eltern hießen und wie sie hieher aufs Schloß gekommen sei. Da erzählte ihm Rose, sie sei eine Königstochter und aus ihres Vaters Reich geflohen, weil er sie habe umbringen lassen wollen; und dies nur, weil sie erklärt hatte, sie habe ihn so lieb wie das Salz. Der Prinz bedauerte sehr, daß ihr so großes Leid und Unrecht widerfahren war. "Tröste dich, mein Liebes", sagte er; "ich will alles wiedergutmachen, wenn du meine Gemahlin geworden bist." Am anderen Morgen sandte er einen Boten zu seinem Vater, der diesem die baldige Ankunft des Brautpaares melden mußte.

Mit Freuden wurden die beiden im Schlosse empfangen und gleich alle Vorbereitungen zur Hochzeit getroffen. Viele Gäste aus nah und fern erhielten eine Einladung zur Hochzeitsfeier, und auch Roses Vater wurde herzlich eingeladen. Er wußte aber nicht, wer die Braut war. Zu seiner Begrüßung wurde ein reiches Abendessen veranstaltet. Die Tafel war herrlich gedeckt; die seltensten Speisen wurden aufgetragen - doch alle waren ohne Salz zubereitet. Als man nun bei Tische saß, legte der alte König nach wenigen Bissen Messer und Gabel beiseite, stützte den Kopf in die Hand und sann nachdenklich vor sich hin. "Was ist Euch, Herr?" fragte ihn der Prinz. "Schmeckt Euch das Essen nicht?" - "Nein, verzeiht mir. Das Salz fehlt, und ohne Salz schmeckt selbst die beste Speise nicht." - "Warum aber sinnt Ihr so traurig vor Euch hin?" - "Weil ich erkennen mußte, was für ein großes Unrecht ich einstens begangen habe. Ich will Euch mein Herz ausschütten, Prinz: Ich hatte drei Töchter und fragte sie eines Tages, wie lieb sie mich hätten. Da antwortete die älteste: Wie einen Edelstein', die zweite: Wie eine Perle', meine jüngste aber sagte:,So lieb wie das Salz'. Darüber ärgerte ich mich so sehr, daß ich sie durch zwei Knechte im Walde töten ließ. Ich bereue meine böse Tat von Herzen, doch alle Reue kommt zu spät!" Er hob die Hand über die Augen, um seine Tränen zu verbergen.
Da ging die Saaltüre auf, und die Braut im schönsten Hochzeitsschmuck trat herein. Der König erkannte seine jüngste Tochter auf den ersten Blick, brachte aber vor Rührung kein Wort über die Lippen. "Vater! Lieber Vater!" rief Rose voller Freude, lief ihm entgegen, schlang ihre Arme um seinen Hals und küßte ihn. Noch nie war eine glücklichere und fröhlichere Hochzeit gefeiert worden, und wenn die beiden jungen Königskinder nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du die Liebe als Würze des Lebens siehst, offenen Herzens auf den anderen zugehst und dabei Dir selbst treu bleibst.

 

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