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Gnade versus Glück

Gnade versus Glück

Die meisten Menschen verwechseln Gnade mit Glück. Gnade ist tiefgreifend und umwälzend, Glück zufällig und flüchtig. Glück ist daher etwas das dem Zufall oder einer günstigen Gelegenheit entspringt, wohingegen Gnade etwas aus dem innerlichen göttlichen Funken Entsprungenes darstellt. Gnade wird Dir dann zuteil, wenn du all Deine Sinne auf die Verwirklichung Deiner wahren Essenz und dem Entfalten des Selbigen ausrichtest.  Gnade ist allgegenwärtig und wird dann sichtbar und erfahrbar, wenn Du sie Dir selbst zugestehst.

Deine Seele strebt nach einem Leben im Zustand der Gnade, doch für gewöhnlich nehmen wir erst dann von der Gnade Notiz, wenn wir spüren, dass sie uns abhanden gekommen ist. Der Verlust von Gnade erzeugt Angst und veranlasst Dich in den Überlebensmodus zu schalten. Wenn Du meinst dass Dein Überleben bedroht sei, beginnst Du an einem Plan B zu basteln. Verwirfst Du diesen Angstplan hörst Du auf gewaltige Mengen geistiger Energien zu verschwenden, die Du besser in Dein wahres Ziel und Deinen Fokus auf das was Du wirklich willst, gesteckt hättest. Es ist ein göttliches Gesetz, dass Du nicht ein und den selbe Plan auf Gnade und Angst ausgelegt kannst.

Folgender Spruch macht dies sehr schön transparent:

„Wer die Einsicht besitzt, ist auch maßvoll; wer maßvoll ist, auch gleichmütig; wer gleichmütig ist, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen; wer sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, ist ohne Kummer; wer ohne Kummer ist, ist glücklich: also ist der Einsichtige glücklich, und die Einsicht reicht aus für ein glückliches Leben!“

Eine Geschichte möchte diese Thema abrunden:

Eine dürre kleine Frau im zerrissenen Sari, die bei Sonnenuntergang in den Ruinen des uralten buddhistischen Klosters von Paharpur im Nordwesten Bangladeschs hockt wie es ihr geht und ob sie Glücklich sein. Sie antwortete: „Mir geht es gut, ich esse zweimal am Tag.- Zweimal, das ist in der Tat nicht schlecht.“  Und sie lacht so, dass der Blick auf ihre Zahnstummel vollständig frei ist. Weder Frau Mujahi noch ihr 23-jähriger Sohn Musun haben je ferngesehen, sie wissen nicht, welches Glück Weichspüler für Frotteetücher verheißen oder welches Gefühl von Freiheit eine bestimmtes Automarke vermittelt. Wenn sie Geld hätte, würde Frau Mujahi den Sohn verheiraten oder seine Nachtblindheit behandeln lassen. Aber unglücklich? „Nein, nein! ‚Very, very happy’ sei sie, selbstverständlich, sie lebe ja, und zwar in einer Familie und ‚unter dem großen wunderbaren Himmel’“.

 

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