In der Edda wird diese “Mutternacht“ so beschrieben: "Eine Tochter gebiert die strahlende Göttin, ehe der Wolf sie würgt." Die Zeit um Weihnacht wurde somit als Wolfsmond bezeichnet, weil der Wolf versucht hatte die Sonne zu verschlingen. Die Wiederkehr des Lichts hat stattgefunden und man weiß bereits, dass die Dunkelheit besiegt wurde, dennoch erfordert es noch Mut und Durchhaltevermögen durch diese harte Zeit im Jahr durchzugehen.
Nach der Geburt des Lichts beginnt der Gott Odin die wilde Jagd. Im Christentum ist es die Thomasnacht und es gab den Brauch durch zu spinnen, denn in dieser Nacht soll man besonders gut in die Zukunft schauen können. Das Spinnen erinnert wiederrum an die 3 Nornen (Urd, Skuld, Verdandi), die unser Schicksal weben.
Alban Arthuran, nannten die Druiden die Wintersonnenwende. Dies bedeutet das Licht des Artus. Es ist ein Fest der rituellen Trauer über den Tod des Lichts, das jedoch wiedergeboren wird, und im Schoss der Mutter heranwächst. Die darauffolgenden Nächte sind die Mutternächte, in denen sie Medizin herstellten, Reinigungen und Segnungen vollzogen aber auch rituelle Gegenstände herstellten. Die Runen Isa, Jera und Eiwaz unterstützen in dieser Zeit, um inne zu halten,die Ernte einzufahren und sich aufzurichten.
Segnungswünsche und Versprechungen haben jetzt eine magische Kraft. Der Dalai Lama hat einen Segnungswunsch geäußert, der für diese Zeit und die kommenden 12 Raunächte vom 24.12-06.01 wirken möge:
"Möge ich jetzt und immer so sein;
Ein Beschützer für die, die niemand beschützt;
Ein Führer denen, die sich verirrt haben;
Ein Schiff für die, die über die Meer ziehen müssen;
Eine Brücke für die, die Flüsse überqueren müssen;
Ein Asyl für die, die in Gefahr sind;
Eine Lampe für die, die kein Licht haben;
Eine Zuflucht für die, die ohne Schmerz sind;
Und ein Diener all denen die Hilfe brauchen."(Dalai Lama)
Die Julnacht ist die längste Nacht des Jahres. Das Julfest ist ein Wendepunkt, ein Anfang. An diesem Tag feiern wir die Rückkehr von Licht und Leben. Jul ist der Geburtstag des Sonnengottes, der Tag des Triumphes des Lichts über die Dunkelheit. Der altgermanische Festname Jul (engl. yule, isl. jól) ist ein Mehrzahlwort, denn er bezeichnet sowohl das eigentliche Mittwinterfest als auch die Tage, die mit ihm verbunden sind, d.h. die Zeit bis zum Jahresbeginn.
Auch der Name Weihnachten ist heidnisch. Jul ist die weihevolle Nacht, in der Baldur wiedergeboren wird. Der Zweig, der Baldur den Tod brachte, die Mistel, wird zum Heilssymbol. Licht und Wärme, die nun kommen werden, feiern wir durch ein Feuer oder durch viel Kerzenlicht. Der Lichterbaum ist der immergrüne Weltbaum, der nun erstrahlt. Jul gehört zu den wichtigsten heidnischen Festen. Als Wende des Jahres ist es sogar das wichtigste Fest, an dem alles endet und neu beginnt. Daher werden bei der Julfeier alle Feuer und Lichter gelöscht und neu entzündet. Haus und Hof werden mit Räucherwerk gereinigt.
Möge diese Zeit für Dich voller Freude, Licht und vorallem voller Liebe sein. Ich wünsche Dir ein gesegnetes Julfest, ein strahlendes Lichterfest und eine wundervolle geweihte Nacht! Von Herz zu Herz, Katharina
...zum Schmunzeln und nicht zum Nachmachen:
„Stille Nacht“
Es gilt die Meinung weit und breit,
Weihnachten sei die stillste Zeit,
doch scheint das, wenn Sie mir erlauben,
dass dies ein alter Aberglauben.
Trotzdem gibt`s manchmal „Stille Nacht“
wie niemand es sich hätt gedacht:
Am heil ‘gen Abend, voriges Jahr,
beim Frühstück war`s noch wunderbar,
um zehne dann, ich meinte ich tram,
da sagt mei Frau: „I wüll an Bam!“
Wir hatten uns zwar ausgemacht,
wir singen baumlos „Stille Nacht“,
doch ist mit diesen Frauenmächten
niemals ein ewiger Bund zu flechten...
So fahren ma kreuz und quer durch Wien
a Bam is z`groß, da andre z`dünn
a andrer hot koan schönen Spitz,
beim Nächsten is der Preis a Witz.
So is dann schon fast Mittag gewesen;
Wo’s hot Sie kauft? An Riadlbesen!
Mit derer Stauden statt an Bam,
da fahren ma – leider streitert – ham.
Jetzt haben wir es - logisch – ziemlich eilig,
der Tag is alles – nur net heilig.
So fahren ma durch der Nerven Reizung,
bei „rot“ über die nächste Kreuzung.
Worauf der Polizist erhält,
an Teil von unserm Weihnachtsgeld.
Dies kann die Stimmung zwar nicht heben,
doch kann man Schlimmeres erleben.
Und noch viel schneller als wir dachten,
uns neue Schicksalsschläge lachten.
Es stand mei Frau mit mir – dem Manne,
und der zernepften Doppeltanne,
vor der versperrten Wohnungstür –
doch ohne Schlüssel dafür.
Was soll ich Ihnen weiter sagen,
die Tür beim Weggehen zugeschlagen,
und jetzt wir beide, weiß wie Linnen,
mit Sehnsucht nach der Tür von innen.
Es war schon finster, als sehr lahm,
ein froh „befahnter“ Schlosser kam.
Er öffnete, verklärt durch Rum,
die Pforte zum Elysium,
und sang dabei, mit sich zu zweit,
vom weihnachtlicher Herrlichkeit.....
Genug des Ungemachs für heut –
jetzt kommt des Tags Besinnlichkeit:
So dacht` ich naiv bei mir,
und mach für den Karpfen die Panier.
Mei Frau, beim Schmücken von Nutzen,
begann das Strauchwerk aufzuputzen.
Der Karpfen gutem Fortschritt macht –
im Radio spieln‘s …. „Stille Nacht“.
Die Stimmung is ganz unbeschwert.....
Auf einmal haut‘s mei Frau um d'Erd.
Mit einem Schrei, dass alles bebt –
so weiß ich, dass Sie doch noch lebt –
verflucht Sie in den höchsten Terzen
des Weihnachtsbaum–Elektrokerzen.
Grad wie Sie feierlich gesungen,
ist Ihr der Kurzschlussknall gelungen
und für des Knalles Stärke spricht,
dass das ganze Haus jetzt ohne Licht.
Jetzt ohne Licht, heißt: ohne Ton,
Hi-Fi und Stereo, kein Phon.
Des Heimes Orgel stehet stumm,
kein Plattenteller dreht sich rum,
das TV – ist nur noch – Vision,
Verstärkerklänge sind entflohen...
Und eh das ganze Haus-Volk an Wirbel macht,
war leider nur 3 Minuten lang ... „a Stille Nacht“