Denn das was der Abhängige am meisten braucht, ist die Unterstützung seiner Mitmenschen, doch das Skurrile an der Situation ist, dass seine Erwartungen an die anderen darauf ausgerichtet sind, wie sie ihm helfen können. Tut er etwas für andere, so erwartet er als Gegenleistung ihre Zuneigung.
Eine weitere Falle der Abhängigkeit ist die leichte Identifizierung mit anderen. Die Verschmelzung mit den anderen wird wiederum von verschiedensten Ängsten gesteuert.
Platzangst ist eine der Ängste und auch hier findet sich das zugrundeliegende Thema in der Kindheit wieder, wo das Kind sich sehr abhängig von der Mutter war, und sich für ihr Glück verantwortlich gefühlt hat. Doch die größte Angst des Agoraphoben ist die Angst zu sterben, oder verrückt zu werden. All das rührt aus der Kindheit, da das Kind damals Emotionen den anderen zu offen gegenüber gestanden hat, und davon überzeugt war für ihr Glück oder Unglück verantwortlich zu sein.
Leidet ein Abhängiger sehr an seiner Problematik, und das Gefühl entsteht nichts mehr tun zu können, um wirklich geliebt zu werden, kann er/sie in eine Depression stürzen. Doch so wie bei allen Depressionen geht es auch hier um Aufmerksamkeit zu erhalten, und in seinem "Ich bin" wahrgenommen zu werden.
Tappst Du in die Falle der Abhängigkeit so gibt es die unterschiedlichsten Motivationen und natürlich Möglichkeiten, von etwas oder jemanden abhängig zu sein. Der Mangel dahinter ist die treibende Kraft. Erlebe bzw. erleide ich einen Mangel und versuche durch Kompensation in Form einer Sucht nach/auf oder von etwas den Mangel auszugleichen, entferne ich mich immer mehr von mir selbst. Die Wunde des Verlassen-werdens, die hinter der Maske der Abhängigkeit schwellt, wird dann in der direktesten Form erlebt, da Du Dich selbst verlässt und aus dem Häuschen bist. Damit schließt oder öffnet sich der Kreis zu einem neuen Tanz und der Suche nach Aufmerksamkeit und Liebe.
Schneide die Marionetten Fäden durch an denen Du imaginär hängst, um Dein Leben mit all seinen Möglichkeiten zu sehen, zu gestalten und zu erleben. Löse die emotionalen Haken und erlaube Dir Dich selbst in dem Raum, der sich dir dann eröffnet, zu spüren. So hat das Herz Luft und Platz und Dein wahres „Ich bin“ erblüht.