Noch im Fallen konnte er sich an ein paar Wurzeln festhalten. Die Nacht war sehr kalt und seine Hände wurden steif. Es wurde für ihn immer schwieriger, sich an den Wurzeln festzuhalten. Er erinnerte sich an seinen Gott und sogar an die Götter anderer Leute. Irgendjemand musste ihm doch helfen! Er betete alle heiligen Worte, die ihm einfielen, doch nichts passierte. Seine Hände wurden immer kälter und die Wurzeln rutschten durch die Hände. Da begann er, sich von der Welt zu verabschieden. „Es geht mit mir zu Ende. Ich weiß nicht, wie tief das Tal ist, in das ich fallen werde und wie viele Knochenbrüche ich erleiden werde.“ Er weinte so viele Tränen und dabei wollte er früher doch immer die Welt verlassen, weil sie ihm so viele Probleme bereitete. Jetzt war die Gelegenheit dazu da, doch jetzt wollte er leben! Die Kälte wurde stärker und stärker und schließlich musste er die Wurzeln loslassen.
Aber als er fiel, konnte er es kaum glauben: Zu seiner Überraschung stand er gleich darauf auf dem Boden! Die ganze Nacht lang hatte er gekämpft und gelitten und war doch nur 20 Zentimeter vom Boden entfernt gewesen! Die Kälte, die ständige Angst, dass er irgendwann loslassen müsste, die ganze Verzweiflung hatte er durchlebt, ohne je wirklich in Gefahr gewesen zu sein.
Er begriff, dass er gerade eine Lektion in Sachen LOSLASSEN erhalten hatte und in Zukunft Hingabe und Vertrauen in das Leben ein wichtiger Bestandteil für ihn sein würden." (Danke Geschichtennetzwerk für den Impuls)
Diese Geschichte möchte Dir auch die Angst vor dem Unbekannten, dem Nichtwissen oder dem Irren ob eines Umstandes näher bringen. Gerade aus diesen Beweggründen gehen wir oft Kompromisse ein, die die eigene Integrität untergräbt oder uns im Kreis laufen lässt.
Immer wieder hält das Universum Kreuzungspunkte für uns parat, wo wir innehalten, dem Bauchgefühl Raum und der Seele Luft geben dürfen.
- Ist es das was ich will?
- Erfüllt mich der Zustand in dem ich mich befinde?
- Atme ich?
- Lache ich?
- …und vor allem… Lebe ich?
Scheidewege sind Knotenpunkte, wo Du Dein Weird (Dein Schicksal) selbstbestimmt in die Hand nimmst, und Dich auf neue Pfade begibst, den Kopf aus dem Sand hebst und Dich umblickst, was die Weite des Universums noch für Dich parat hält.
Scheiden bedeutet auch trennen, doch sollte dieser Prozess ein ständiger Begleiter sein: Trennen wir uns nicht von Altem, Überflüssigem oder nicht mehr stimmigen Prozessen, bleiben wir im Sumpf stecken. Der Sumpf/der Morast unserer Gedanken, Selbstvorwürfe und Schuldgefühlen zieht Dich dann in die immer wiederkehrenden Kreise, die das Ego spinnt, da es Veränderungen scheut. Wisse, dass niemanden damit gedient ist, und Du Dich nicht weiterentwickeln kannst, wenn Du Altes nicht gehen lässt.
Werde Dir gewahr welches Kleid/welche Hülle/welchen Seinszustand Du am Kreuzungspunkt zurück lässt, und tue dies mit Deiner ganzen Hingabe. Lass nicht länger zu, dass Dich selbst auferlegte Begrenzungen behindern, und Du alten nicht revidierten Regeln aufgesessen bist.
Dein Ich ist einzigartig und wunderbar und es darf sich wieder ein Stück weit mehr aus der Schale die Dich umgibt herausschälen, sodass das wahre Licht Deiner Seele strahlen kann.
Sonnenfinsternisse sind Tore zu Deiner eigenen Meisterschaft, um Dich strahlen zu lassen. Nichts und Niemand ist besser als Du – jeder ist einfach anders. Der Neumond in Kombination mit der Sonnenfinsternis möchte Dich daher auffordern in Deine geheimsten Wünsche hinab zu steigen, sie von Erwartungen zu befreien und dich in Deiner reinen Form aus dem Schatten treten zu lassen.
Definiere Dich neu, überschreite die Grenze vom Alten zum Neuen und wisse Du kannst nicht irren, wenn Du Dich traust alt Bekanntest zugunsten Neuem und Erleb-barem zu tauschen.
Das Leben ist Bewegung und ohne Bewegung stehst Du still und verharrst in gewohnten Mustern. Der Scheideweg möchte Dich auffordern Dir Deinen Ballast (physisch, psychisch, Gedanken…) anzusehen und bewusst loszulassen.
Entwicklung passiert nur in der Bewegung – im Fort-schritt. Meist ist der Quantensprung, das stille innere Einrenken, dass Wissen und Befolgen der inneren Gradmesser, der größere Schritt, als der Schritt mit einem Siebenmeilenstiefel.
Der Scheideweg zeigt jedoch auch neue Richtungen auf, die Du in Gedanken, mit Deinem Körperbewusstsein, Deiner emotionalen Bereitschaft neu erleben kannst. Das Alte ist immer da, gewohnt und vertraut, das Neue möchte Dich locken und einladen. Wage den Sprung, gehe den Schritt, betrete die Scheide zwischen Alt und Neu und - spring!