In Hänsel und Gretel erleben wir die Selbstermächtigung des Menschen, das Erwachsenwerden. Einerseits muss jedes Kind einmal das Nest verlassen, manchmal sogar aus dem Nest geworfen werden, um zu einer eigenen Persönlichkeit reifen zu können.
Der Prozess des Reifens und der Integration des jeweilig anderen Teils wird in diesem Märchen als zentrales Thema behandelt. Animus uns Anima dürfen in den Ausgleich gebracht werden. Jeder Mensch trägt in sich sowohl männliche wie auch weibliche Anteile. So benötigt es z.B. die Tatkraft genauso wie die Hingabe oder Fürsorge.
Das Eintauchen in die verwobenen Ängste des Kindes in Dir ermöglicht Dir, daraus heraus zu wachsen und eine gute und wichtige Loslösung des Kindes in Dir von den Eltern zu ermöglichen. Der Wechsel auf eine ganzheitliche kreative Ebene unterstützt diesen Prozess. Die Bilder und Formen die aus unserem Unterbewusstsein an die Oberfläche drängen, können so verarbeitet und transformiert werden.
Auch bekommen wir ein ganzheitliches Bild der „Urmutter“, die alles in sich verkörpert – das Gebärende wie das Verzehrende, Totbringende – eben wie Mutter Natur selbst, das Leben schlechthin.
Wenn man sich diesem Prozess hingibt und sich dabei selbst ermächtigt, werden einem unglaubliche innere Schätze zuteil.
Diese Schätze können dann gehoben werden, wenn wir lernen Anima (das weibliche) und Animus (das Männliche) in uns zu vereinen und jedem Aspekt seinen Raum zugestehen.
Es hält einem Kind bzw. in weiterer Folge jedem Menschen, der viele Misserfolge und Enttäuschungen einstecken musste, die Möglichkeit offen, dass es Aussicht auf eine Verbesserung der eigenen Lage gibt, wenn man sich seinen Problemen stellt.